Beratung und Information zu neuen religiösen und ideologischen Gemeinschaften und Psychogruppen
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Die Corona-P(l)andemie - Verschwörungstheorien & Beratung

„Die Corona-Pandemie war geplant. Das Virus existiert gar nicht. Das Ganze ist eine riesige Verschwörung, um die Bevölkerung mit der 5G-Technologie und Zwangsimpfungen zu kon­trollieren.“ „Bei der Impfung werden Mikrochips implantiert.“ „Die Regierung lässt Kinder ent­führen, um mächtige Pädo-Kriminelle zu versorgen.“ „Eine satanistische Elite fördert aus dem Blut gefolterter Kinder die Droge ,Adrenochrom‘. Präsident Trump hat das erkannt und befreit endlich die Kinder.“

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Themen, die Gegenstand vieler Beratungsgespräche des Jahres 2020 waren. Die Corona-Krise hat einen überaus deutlichen Abdruck in der Statistik der Beratungsstelle des Sekten-Info NRW e.V. hinterlassen. Insbesondere Angehörige von VerschwörungstheoretikerInnen wandten sich an die Beratungsstelle, weil bei der Problematik Asso­ziationen zum Thema „Sekte“ wachgerufen wurden, sie befürchteten u.a. etwa eine „Gehirn­wäsche“. Auch die Stichwortsuche im Internet brachte Ratsuchende auf die Webseite der Beratungsstelle, da Verschwörungstheorien zum Themenbereich der Beratungsarbeit gehö­ren – sie sind oft Teil ideologischer Glaubenssysteme. Auch wer bisher selbst nicht mit Ver­schwörungstheorien zu tun hatte, konnte 2020 solchen Vorstellungen leicht begegnen: Im Internet, im Freundeskreis oder bei KollegInnen und natürlich bei der Berichterstattung zu Demonstrationen während der Corona-Krise und im Umfeld der US-Präsidentschaftswahl.

 

Gesellschaft in der Krise

Krisenzeiten sind gute Zeiten für Verschwörungstheorien. Im Stimmengewirr der Versuche die Problematik zu beschreiben und zu beherrschen, tönen ihre drastischen Botschaften lauter hervor. Wenn der gewohnte gesellschaftliche Ablauf gestört wird, macht sich Unsicherheit breit. Der für viele massiv veränderte Alltag bedeutet Einschränkungen auf vielen Ebenen, sozial wie wirtschaftlich. Die politische und wissenschaftliche Kommunikation über das Virus Covid 19 und die Infektionsschutzmaßnahmen beherrscht die mediale Aufmerksamkeit. Der Wunsch nach klaren Regelungen und nachvollziehbaren zeitlichen Abläufen zur Bewältigung der Krise kollidiert mit der mangelnden Erfahrung der Politik mit Krisen globalen Ausmaßes. Die transparente Äußerung politischer Entscheider „man fahre auf Sicht“ steht in Verbindung mit harten aber teils umstrittenen Maßnahmen. Für Menschen, die für ihr Sicherheitsempfin­den eine verlässliche Orientierung suchen, sind unterschiedliche Aussagen und Regelungen eine zusätzliche Belastung. Die quasi Live-Berichterstattung zur wissenschaftlichen For­schung kann die gesellschaftliche Unruhe auch deshalb nur bedingt befrieden. Zur Normalität wissenschaftlicher Arbeitsweise gehört, dass sich erst durch wiederholte und präzisierte For­schung Standards herausbilden. Bei Unkenntnis dieser Verfahrensweise vermag eine tages­genaue Berichterstattung zur Forschung sogar noch Zweifel an der Seriosität von Wissen­schaft bestärken. So erleben wir einerseits eine erfolgreiche Forschung in Hochge­schwindig­keit und andererseits eine lautstarke Wissenschaftsskepsis und Eliten­schelte. Politik, Wissen­schaft und Gesundheitswesen verlieren an Deutungsmacht und gesell­schaftlichem Rückhalt. Verschwörungstheorien fördern ein geradezu identitätsprägendes Misstrauen gegenüber Wissenschaft, Medizin, Politik, Staat und Medien (Lügen­presse) und tragen zur Spaltung der Gesellschaft bei. Bei den Pegida-Demonstrationen ab 2015 ließ sich die Macht von Verschwö­rungstheorien gut erkennen. Auch aktuell birgt die Gruppendynamik der Querdenken-Demonstrationen das Risiko zur Eskalation in Gewalt und Extremismus. Sowohl bei terroris­tischen Einzeltätern als auch bei der Bildung des Terrorstaates IS lieferten Verschwörungs­theorien einen unheilvollen Beitrag zur Radikalisierung.

Umfragen verdeutlichen, dass die Problematik der Verschwörungstheorien keinesfalls margi­nal ist. Bei einer Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung (Mai 2020, mit 3250 Befragte) stimm­ten der Aussage „Es gibt geheime Mächte, die die Welt steuern“ 30% der Befragten mit „sicher“ oder „wahrscheinlich richtig“ zu. Unklar blieb dabei, wer diese „geheimen Mächte“ sein sollen. 13% der Befragten dachten an Wirtschaftsunternehmen, Banken oder „das Finanz­kapital“. 12% nannten Geheimdienste wie die CIA, den Mossad oder den 1991 aufgelösten KGB. 11% sprachen von „reichen Menschen“, „reichen Familien“ oder benannten einzelne Familien wie die Rockefellers oder die jüdische Familie der Rothschilds.

Der Leipziger Autoritarismus-Studie 2020 zufolge haben 20,4% der Befragten eine stark aus­geprägte, 45,8% eine latente Bereitschaft, in der Welt Verschwörungen wahrzunehmen.[1]

Die Zustimmungs­werte zogen sich durch die gesamte Bandbreite der Befragten. Eine erhöhte Zu­stimmungsrate zeigte sich aber sowohl bei geringerer Schulbildung der Befragten als auch bei AfD WählerInnen. Der Aussage „Corona sei menschengemacht oder ein Schwindel“ stimmen bei der COSMO Studie jeweils 17% eher zu. 9% stimmen beiden Aussagen zugleich zu.[2]

 

Was kennzeichnet eine Verschwörungstheorie?

Eine Verschwörungstheorie geht davon aus, dass eine kleine aber mächtige und geheime Gruppe wichtige Ereignisse in der Welt zum Schaden der unwissenden Bevölkerung beein­flusst und kontrolliert. Die Verschwörungstheorie wird entgegen offiziellen Verlaut­barungen formuliert, sie beschreibt einen geheimen und böswilligen Plan von Verschwö­rerInnen gegen die unschuldigen BürgerInnen. Die Verschwörungstheorie erklärt so einen gefühlten oder ech­ten Miss­stand. Schlimme Ereignisse passieren nicht zufällig - alles ist miteinander ver­bunden.

Das Feindbild bleibt dabei oft unscharf („die Elite“), die Motive werden jedoch generell negativ dargestellt. Nahezu unbegrenzte Macht und weltumspannende Pläne sollen unterschied­lichste gesellschaftliche Ereignisse und Phänomene erklären. Die Verschwörungstheorie stützt sich auf eine Vielfalt von Belegen, deren Glaubwürdigkeit jedoch zweitrangig ist. Dabei sind auch Pauschalisierungen und Fake News dienlich. Durch die Integration widersprüch­licher Aspekte werden Verschwörungstheorien oft selbst komplex. Selbst einander wider­sprechende Verschwörungstheorien können teils gleichzeitig vertreten werden. Bei­spiels­weise erhalten in Umfragen sowohl die Aussage, das Virus wäre erfunden, als auch die Aus­sage, das Virus wäre eine Biowaffe, von einem Teil der Befragten zugleich Zustimmung. Das übereinstimmende Merkmal auch widersprechender Aussagen ist das Misstrauen gegen­über offiziellen Darstellungen. Studien zeigten zudem, dass die Annahme einer Verschwö­rungs­theorie die Annahme weiterer Verschwörungstheorien begünstigt.

Mit der Beobachtung der zunehmenden Relevanz von Verschwörungstheorien begann eine Problematisierung des Begriffs selbst. Die Vermeidung des Begriffs Verschwörungs-theorie sollte im öffentlichen Diskurs erreichen, dass Verschwörungs-Erzählungen sich den wissen­schaftlichen Theoriebegriff nicht ungerechtfertigt zu eigen machen könnten. Verschwörungs-IdeologInnen käme das zur Erreichung ihrer jeweiligen Agenda gelegen. Sie würden gezielt auch alte Verschwörungs-Mythen nutzen, um Menschen mit einer latenten Ver­schwörungs-Menta­lität zu ködern. Außerhalb von Fachgesprächen, in denen eine Differen­zierung zweifel­los wich­tig ist, erscheint dies für den allgemeinen Sprachgebrauch überkomplex und unnötig.[3] Daher nutzen auch wir meist den Begriff Verschwörungstheorie. Bezogen auf individuelle Personen sprechen wir auch von Verschwörungs-Glauben bzw. -Gläubigen, da ein von Ver­schwö­rungs­theorien bestimmtes Weltbild durchaus Züge eines Glaubensgebäudes aufweist.

Der Unterschied zwischen einer Verschwörungstheorie und geschichtlich bekannt geworde­nen echten Verschwörungen liegt u.a. im allumfassenden Geltungsanspruch der Verschwö­rungstheorie. Im Unterschied dazu zeichnen sich bekannt gewordene echte Ver­schwörungen durch klare Zielorientierung und zeitliche Begrenzung aus. Geschichtliche Ver­schwörungen ließen sich durch die Verbindung von berechtigter Skepsis und evidenzbasier­tem Denken auf­decken. Die dazu notwendige sachliche Denkweise bleibt dabei flexibel und lernfähig. Verschwörungstheorien kennzeichnet ein generalisiertes Misstrauen. Sie bleiben faktenresis­tent, dogmatisch starr und werden emotional verteidigt.

Populistisch bieten Verschwörungstheorien „alternative“ Erklärungen für die Ereignisse an. Auf komplexe Problemstellungen werden einfache Antworten gesucht und angeboten. Es scheint schwer aushaltbar, dass „zufällige“ Ursachen – wie ein von Tieren übertragener Virus - solche dramatische Folgen haben können, es muss eine Absicht, ein böser Plan dahinterstecken. Große Ereignisse müssen demzufolge dramatische Hintergründe haben. Da Verschwörungs­theorien dabei Schuldige und Sündenböcke benennen, bedienen sie oftmals Vorurteile gegen­über Minderheiten und fördern gruppenbezogene Menschen­feindlichkeit. So kann die eigene Sorge in Empörung auf die Schuldigen gewandelt werden. Etliche Verschwörungstheorien greifen dabei auf alte antisemitische Narrative zurück, wie die angeblichen Pläne einer jüdi­schen Weltherrschaft.

Verschwörungstheorien werden regelmäßig „modernisiert“. Die Vorstellung beispiels­weise, dass eine Impfung schädlich oder ein Instrument finsterer Pläne mächtiger Kreise sei, ist so alt wie die Impfung als Mittel der Gesundheitspolitik selbst. Aktuelle Verschwörungs­theorien behaupten, dass mittels der Impfung ein Chip zur Kontrolle des Menschen injiziert würde, oder dass das Virus eine gezüchtete Biowaffe zur Bevölkerungsreduktion sei.

 

Demonstrationen und Akteure

Bei den Demonstrationen des Jahres 2020 beteiligten sich Menschen mit unterschiedlichsten sozialen Herkünften und Interessen. Besorgte BürgerInnen verschiedener politischer Lager, Frie­densbewegte und erkennbar esoterisch verortbare Menschen. Alternativ-medizinisch Orien­tierte, religiöse Gruppen, darunter fundamentalistische ChristInnen, als auch Reichsbür­gerInnen. Neben denen, die nur ihren Unmut über die Maßnahmen zum Ausdruck brachten, waren auch solche mit verfassungsfeindlichen Symbolen zu sehen. In den Reden mischte sich Besorgnis mit volks­verhetzenden, geschichtsrelativierenden und antisemitischen Botschaften. Sichtbar war die teils erhebliche Nichtbeachtung von Abstandsgeboten und Masken-Trage­pflicht; auch wurden Demonstrationsverbote missachtet. Das verpflichtende Tragen des Mund-Nasen Schut­zes wurde als Maulkorb gedeutet, die eigene impfkritische Haltung zum Verfolgungsgrund durch den als autoritär empfundenen Staat stilisiert. Entsprechend waren öfters „Judensterne“ mit der Aufschrift „Ungeimpft“ zu sehen. Der Virologe Christian Drosten wurde auf Plakaten mit dem „KZ-Arzt“ Josef Mengele gleichgesetzt. Die berühmt-berüchtigte KZ-Inschrift „Arbeit macht frei“ wurde mit „Impfen macht frei“ aufge­griffen.

Eine Rednerin verglich sich mit Sophie Scholl, Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die 1943 hingerichtet wurde. Sie sah in ihrem - durch das Demonstrationsrecht geschützten - Engagement gegen die Corona-Schutzmaßnahmen Parallelen: „Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde“, sagt sie und bekommt Applaus. „Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, bevor sie den Nationalso­zialisten zum Opfer fiel.“[4]

Ein Mädchen durfte auf der Bühne von ihrem ungewohnt leise gefeierten Geburtstag erzählen (damit die Nachbarn keinen Verstoß gegen die Schutzverordnungen melden), womit sie den Vergleich zu Anne Frank zog, die nach über 2 Jahren eines versteckten Lebens schließlich verraten wurde und 1945 im Alter von 15 Jahren im KZ Bergen Belsen sterben musste.[5]

Die Vereinnahmung von Kindern durch die Protestbewegung zeigt sich auch in der Gründung einer Chatgruppe für Minderjährige durch den ehemaligen freikirchlichen Prediger Samuel Eckert. Er gründete 2020 eine Chat-Gruppe für Minderjährige, in der diese sich angesichts der Krise über ihre Sorgen unterhalten könnten. „Samuel Eckerts Youngsters“ für 10-17- Jährige würde von PsychologInnen moderiert. Nach Recherchen von Report Mainz wurden aus der Gruppe gezielt Minderjährige für Reden auf Corona-Demos rekrutiert. Die Sozialpsychologin und Expertin für Verschwörungstheorien, Pia Lamberty, bewertet die Chats so: "Es ist keine ungefährliche Gruppe. Kinder, die permanent mit so verschwörungsideologischen Inhalten konfrontiert wer­den, sind da einer Gefahr ausgesetzt, im Sinne von, dass die sich radikali­sieren können, aber auch, dass sie sich gesundheitlich einer Gefahr aussetzen."[6]

Verstörende Bilder gab es bei der Besetzung der Reichstagstreppe im Zusammenhang mit einer Demo am 29.08.2020. Zuvor wurde gerufen, dass Trump zur Unterstützung in Berlin sei, man gewonnen habe, und dass man sich jetzt das Hausrecht hole.[7] Es wurde niemand verletzt. Der „Sturm“ auf das Kapitol am 6.1.2021 in Washington hatte mit 7 Toten und zahlreichen Verletzten gewaltsamere Ausmaße.[8]

Der verschwörungstheoretisch geprägte Protest bietet Anschlussfähigkeit für rechtsextreme und gewaltbereite Akteure und ermöglicht eine schnelle und weite Verbreitung ihrer men­schenverachtenden Ideologie in den einschlägigen Foren. Die potenziell tödliche Gefahr der Verbindung von Verschwörungstheorien und rechtsextremer Ideologie zeigte sich bei der Ermordung des Politikers Walter Lübke am 1. Juni 2019, den Anschlägen in Halle am 9. Oktober 2019 und in Hanau am 19. Februar 2020. Diese und weitere Attentäter (Christchurch, El Paso) bezogen in ihrer Begründung in „Manifesten“ und mitgefilmten Tatvideos (die wie­derum in solchen Foren veröffentlicht wurden) verschiedene Verschwörungstheorien ein.

In der Organisation vieler Demonstrationen tat sich das vom Michael Ballweg gegründete Bündnis Querdenken 711 hervor. Auch bei diesen Demonstrationen gab es eine bunte Mischung an Beteiligten. Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat „Querdenken 711“ und seine regionalen Ableger im November 2020 zum Beobachtungsobjekt erhoben. „Die fortgeschrittene Radikalisierung der ‚Querdenken‘-Gruppierung im Land macht eine Beobach­tung ihrer Organisationsebene durch unseren Verfassungsschutz unabdingbar.“[9]

Weniger bei den friedlich Demonstrierenden, aber unter den OrganisatorInnen sehe man sowohl personelle als auch ideologische Überschneidungen zu bereits bekannten ExtremistInnen aus dem Milieu der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ sowie aus dem Rechtsextremismus. Es sei eine Grenze überschritten, wenn extremistische Bestrebungen die grundgesetzlichen Frei­heiten von Meinungs- und Versammlungsfreiheit missbrauchen, um damit ihren extremis­tischen und verschwörungsideologischen Narrativen Vorschub zu leisten.

Der ehemalige rbb-Journalist Ken Jebsen verbreitet seit etlichen Jahren auf seinem Internet-Kanal KenFM Verschwörungstheorien und interviewt dabei sowohl wissenschaftliche Außen­sei­terInnen als auch HolocaustleugnerInnen und andere VerschwörungstheoretikerInnen. Seine YouTube-Videos wurden millionenfach abgerufen. Für sein „Lebenswerk“ bekam er 2020 den Satire­preis „Das Goldene Brett vorm Kopf“ für sein Lebenswerk.[10] YouTube hat seinen Kanal auf­grund mehr­fachen Verstoßes gegen die Community-Richtlinien zu medizini­schen Fehlinfor­mationen inzwischen abgeschaltet. Jebsen verlagerte seine Aktivitäten auf Telegram. Die Social-Media Plattformen stehen unter erhöhtem Druck, angesichts der massi­ven Verbreitung von gesundheitsgefährdenden und volksverhetzenden Verschwörungs­theorien regulierend ein­zu­greifen.

Andere Gruppen werben angesichts der Krise für ein Leben in ökologischen Kommu­nen, teils mit esoterischer und antisemitischer Ideologie, wie die auf einer fiktionalen Romanreihe begrün­dete Anastasiabewegung. Eine deutsche Heilergruppe bietet Grundstücks­käufe in Paraguay an, mit der Bot­schaft „Leben so wie früher, Kein Mundschutz, Keine Angst vor Viren und Krank­heiten, keine Impfpflicht, Natürliche Heilmittel, Menschen umarmen einander, Friede und Glücklichsein“.[11] Verlinkt wird zu etlichen bekannten Webseiten, auf denen Verschwö­rungs­theorien verbreitet werden (u.a.: KenFM.de von Ken Jebsen; Klagemauer TV).

Von einigen der esoterischen Anthroposophie-Bewegung zugehörigen Waldorfschulen wurden uns ablehnende Aussagen einzelner Lehrkräfte zur Tragepflicht von Mund-Nasen-Masken berichtet. Einzelne äußerten sich entsprechend in Reden auf Demonstrationen. Der Ver­bund der freien Waldorfschulen distanziert sich von solchen Äußerungen und „empfiehlt dringend, die Corona-Krise zum Gegenstand eines faktenbasierten Diskurses mit den älteren Schüler:innen zu machen, um der Verbreitung von Verschwörungsmythen entgegenzuwir­ken.“[12] Da sich die alterna­tive Szene allgemein im Fokus der Reichsbürgerszene befinde, habe der Verbund bereits 2015 eine Broschüre zum Thema Reichsbürger herausgebracht.[13] Die Waldorfschulen wurden 2020 mit dem Satirepreis „Der goldene Aluhut“ in der Rubrik Ver­schwörungstheorien allgemein beehrt.[14] Michael Ballweg von Querdenken suchte 2020 sogar den Preis für sich einzuklagen – eine populistische Selbstviktimisie­rungsstrategie.[15]

Unter den religiösen Demonstrierenden machten sich auch bekennende ChristInnen durch Pla­kate mit Bibelsprüchen, öffentliche Gebete und Kirchenlieder erkennbar. Die „Christen im Widerstand“ machten dabei mit Holzkreuzen auf sich aufmerksam. In ihrer Broschüre zum Selbstverständnis heißt es unter Berufung auf ein Bibelzitat: „Als Christen sind wir explizit dazu berufen, den Plänen und dem Wirken Satans zu widerstehen (Epheserbrief 6,13): ,Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.‘“ Daneben wird Aufklärungsarbeit angeboten zum „Unsinn der PCR-Testungen und den Gefahren einer m-RNA Impfung“. Der von einem wörtli­chen Verständnis der Bibel ausgehende Glaube wird durch den im Programm benannten Rückbezug zur Schöpfungsgeschichte deutlich. Ein Positionierungsmerkmal heißt: „Daher lehnen wir die Evolutionstheorie ab“.[16]

Weltweit und also auch in Deutschland konnte beobachtet werden, dass insbesondere bei funda­mentalistisch geprägten Glaubensgemeinschaften weiterhin (teils trotz Verbot) Gottesdienste stattfanden oder Infektionsschutzbe­stimmungen nicht eingehalten wurden. Sich selbst sahen die Mitglieder durch den Glauben geschützt. Die Infektion sah man beispielsweise als göttliche Strafe für gesellschaftliche „Fehl­entwicklungen“ an; als solche wurde z.B. von Vertretern mehrerer Gemeinschaften die „Homo-Ehe“ angesehen.

Die ursprünglich christlich fundamentalistisch orientierte „Organische Christus Genera­tion“ hat mit ihrer Internetplattform Klagemauer-TV (Kla-TV) enorme Reichweiten zur Verbrei­tung von Verschwörungstheorien, die im Stil von Nachrichtensendungen aufbereitet werden.  Auch das u.a. von Kindern und Jugendlichen der Gemeinschaft ausgeführte Projekt „Jugend-TV“ verbreitete Verschwörungstheorien. Auf Rüge der Kommission für den Jugendmedien­schutz wurde mit einer Alterssperre reagiert.[17]

Weitere ideologische Zusammenhänge zu Verschwörungstheorien wurden bereits in früheren Artikeln beschrieben und sind auf der Internetseite des Sekten-Info NRW e.V. abrufbar.[18]

Auch Ärzte und Ärztinnen protestieren auf Demonstrationen gegen die Regierungs-Maßnah­men zur Krisenbekämpfung, organisiert als „Ärzte für Aufklä­rung“ und „Mediziner und Wissen­schaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie“. Auch wenn verhältnismäßig wenige ÄrztInnen auf diese Weise in Erscheinung treten, tragen diese durch ihre Berufung auf ihre Profession zur Verunsicherung bei. Einzelne stellen fragwürdige Atteste gegen die Maskenpflicht aus.[19] Mitbegründer des zweiten Ärztezusammenschlusses ist der mit seiner Kritik bekannt gewor­dene HNO-Arzt Bodo Schiffmann. Er vertritt öffentlich verschiedene Verschwörungstheorien, darunter zu „QAnon“. 2020 unternahm er mit Samuel Eckert eine „Info-Tour“ durch Deutsch­land, während der auf Versammlungen u.a. vor den angeblich tödlichen Gefahren des Maske-Tragens für Kinder gewarnt wurde.[20]

Im Oktober 2017 behauptete ein anonymer Nutzer mit dem Pseudonym „Q“ auf der Internet-Plattform „4chan“, über geheime Informatio­nen der US-Regierung zu verfügen. In kurzen, teils kryptischen Zeilen („Q-Drops“) teilte er Informationen mit, welche die finsteren Pläne des „Deep State“ (gehei­mer Staat im Staat) entlarven und vereiteln sollen. Dabei nutzte er fundamentalistisch-christlich geprägte Sprachbilder. Die Aus­sicht auf eine bevorstehende „große Erweckung“, hat insbe­sondere konservative christliche WählerInnen von Donald Trump an­gespro­chen.[21] Bald formierte sich eine Fan-Szene „QAnon“, wel­che die „Q-Drops“ interpretierte und zu eigenen Schlussfol­gerungen einlud. Diese glaubte bald, dass Mitglieder der Regierung Teil eines organisierten kriminellen Rings seien, der Kin­der sexuell ausbeute. Kinder würden in unterirdischen Lagern gefoltert, um das Stoffwechsel­produkts Adrenochrom zu gewinnen, das als elitäre Verjün­gungsdroge gehandelt würde. Letzt­lich stellt dies eine modernisierte Form der Jahrhunderte alten antisemitischen Ritualmord­legende dar, der zufolge Juden Chris­tenkinder für rituelle Zwecke getötet hätten. QAnon maß (Ex-) Präsident Trump dabei die Rolle eines Wegbereiters zu, der die Politik von Korruption und satanischen Machenschaften säu­bern soll. Trump kokettierte mit diesen Vorstellungen und nahm in seinen Twitter-Botschaften gezielt Bezug auf Q-Botschaften und verschuf ihnen damit enorme Reichweiten. Das FBI hin­gegen warnte im August 2019, dass QAnon extremis­tische Gewalt fördere.[22] Beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2020 war der Bezug zu QAnon deutlich an den mitgeführten Sym­bolen erkennbar.

QAnon ist als Bewegung, die weltweit Fuß fasste, ohne die Dynamik der sozialen Medien nicht denkbar. In Deutschland haben unter anderem der Musiker Xavier Naidoo und der Kochbuch­autor Attila Hildmann Botschaften von QAnon bekannt gemacht. Das „Q“ als Erkennungsmerk­mal der Bewegung war auch auf Demonstrationen hierzulande vielfach zu sehen. Auch bei erstaunlich vielen Beratungsgesprächen wurde explizit auf QAnon hingewiesen. Dabei wurde u.a. vermutet, dass es sich dabei um eine „Sekte“ handele. Der Religionswissenschaftler Michael Blume beispielsweise bezeichnet die QAnon-Gemeinschaft als neue religiöse Bewe­gung und „Digitalsekte“.[23]

Bei QAnon hat sich eine Szene entwickelt, die neben einem Kanon an religiös aufgeladenen Verschwörungstheorien auch entsprechende Symbole und Rituale - wie der Auslegung von “Q-Drops“ - etabliert hat. Sofern diese die Selbstbeschreibung und das Alltagshandeln definie­ren ist es nicht auszuschließen, dass sich auch nach einer Bewältigung der Corona-Krise eine fanatisierte Rest-Anhängerschaft zu einer sogenannten „Sekte“ Weltanschauungsgemein­schaft konsolidiert. Zumindest wird uns die Thematik noch eine Weile erhalten bleiben.

 

Die Rolle der sozialen Medien

Die enorme Steigerung der Nutzung sozialer Netzwerke im Internet fördert die Dynamik von Interessensgruppen im virtuellen Raum. So entstanden 2020 auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise eigene Infor­mationsräume, die maßgeblich zur Mobilisierung beigetragen haben (z.B. zur Verabredung zur Demonstrationsteilnahme). In diesen Netzwerken fand und findet in einer quasi Gegen­öffentlichkeit eine eigene Bewertung von Ereignissen statt. Zahlen zur Demonstrations­teilnahme wurden regelmäßig erheblich höher eingeschätzt. Statt der offiziell geschätz­ten mehreren 10.000 Teilnehmenden am 29.08.2020 in Berlin war von bis zu vier Millionen Teilneh­menden die Rede.[24]

Internetnutzende bekommen durch Fragestellungen in Suchmaschinen und aufgrund bisheri­gen Nutzerverhaltens entsprechende Inhalte angezeigt. Der Algorithmus, der anhand der verwendeten Suchbegriffe und aufgrund der bisherigen konsumierten Web­in­halte, neue Webseiten und Videos vorschlägt, soll die Aufmerksamkeit auf weitere ähnliche Inhalte lenken. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass dort präsentierte Werbung wahrge­nommen wird. Sofern nicht u.a. durch Datenschutzeinstellungen und Auswahl von Suchma­schinen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, werden durch die Übermittlung von nutzerspe­zifischen Daten auf das angenommene Interesse angepasste Inhalte und Werbungen ange­boten. Ohne korrigierende Informationen seriöser Referenzseiten kann leicht ein einseitiges Bild entstehen, und so die Meinungsbildung gesteuert werden. NutzerInnen machen sich gegensei­tig auf weitere Inhalte durch „Liken“, „Teilen“ und Kommentieren aufmerksam und bestätigen sich dadurch in den gewonnenen Einsichten. Es entstehen „Filterblasen“ und „Echokammern“. Der unbedarfte Umgang kann die NutzerInnen in eine Art „Verschwörungsstrudel“ ziehen, der sie selbstverstärkend zu extremeren Aussagen und entsprechenden Szenen führt.

Da die Aufmerksamkeit auch mit Emotionen korrespondiert, erfolgt die Auswahl von Inhalten oft anhand emotionaler Schlagworte und Bilder. Auf diese Weise gelangt man schnell zu lustigen Katzenvideos, zu Ängste schürenden impfkritischen Seiten, oder zu volksver­het­zenden YouTube-Videos aus dem Reichsbürgermilieu. Entsprechend schnell verbreiten sich populistisch aufbereitete Nachrichten und Fake-News. Das jüdische Sprichwort „Die Lüge ist bereits dreimal um die Welt gelaufen, während sich die Wahrheit noch die Schuhe bindet“ erweist sich im Kontext der sozialen Medien als wörtlich wahr. 2018 zeigten US-amerikanische ForscherInnen, dass Unwahrheiten öfters aufgegriffen und weitergeleitet werden und ein größeres Publikum erreichen als Wahrheiten. Unwahrheiten wirkten eher neuartig und würden daher eher weiter­geleitet. Zudem würden Menschen auch Negatives stärker gewichten. Die Angst um die eigene Sicherheit sei evolutionär begründet stärker als die Freude an etwas Schönem. „Sozial Bots“ würden diesen Effekt zudem verstärken.[25]

Auf diese Weise können Interessensgruppen für ihr Klientel ein Erregungsmanagement betreiben, um die Aufmerksamkeit zu halten und gegebenenfalls die Empörung zu steigern. Das im Internet bereitgestellte Material kann wiederum über den Briefkasten verteilt werden. Dadurch können auch mit dem Internet nicht vertraute Menschen zur Ver­breitung beitragen werden. In Briefkästen fanden sich Flugblätter mit Warnungen vor dem Krebsrisiko durch die Impfung und dro­hender Unfruchtbarkeit (z.B.: „! VORSICHT ! mRNA-Impfung“ Angeführt wird der Facharzt Dr. Wodarg: „Diese Impfung ist der Gipfel des Verbrechens“)

 

Verschwörungstheorien in der Beratungsarbeit

Folgende anonymisierte Mail steht exemplarisch für viele Anfragen:

Hallo liebes Team der Sekten-Info-NRW,
Ich mache mir große Sorgen um meine Mutter, Mitte 60, alleinste­hend. Sie hat eine Affinität zu Esoterik und Homöopathie, was ja voll auf die aktuelle "Zielgruppe" der Verschwörungs-erzähler passt. Seit ein paar Monaten schaut sie sich viele Videos im Internet an und erzählt seitdem von einer weltweiten Verschwörung von Satanisten, die Kinder entführen. Sie errich­ten eine neue Weltordnung, die BRD sei eine Diktatur. Bill Gates wolle mit der Impfung große Teile der Menschheit töten. Sie mache sich auch Sorgen um mich und schickt mir stän­dig Informationen um mich zu warnen oder zu schützen. Abgesehen davon, dass ich mir Sorgen um sie mache, bin ich natürlich schwerst genervt und weiß nicht damit umzugehen…

Ein kleinerer Teil der Anfragen bezog sich nur auf das Virus, seine Gefährlichkeit und die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen. Viele bezogen die Impfthematik und eine weltumspannende Verschwörung mit ein. Etwa ein Drittel der Anfragen zu den Verschwörungstheorien benannte explizit QAnon. Wiederum nur wenige Anfragen beinhalteten darüber hinaus Verschwörungs­theorien zur Machtübernahme durch Reptiloiden (eine intelligente Alienspezies) oder zur fla­chen Erdscheibe (die Kugelgestalt der Erde sei eine Lüge).

Der Umgang mit Verschwörungstheorien ist Teil der weltanschaulichen Beratungsarbeit, da diese nicht selten Teil von Gruppenideologien sind. Insbesondere eine gruppenspezifische Abgrenzung von der Gesellschaft begünstigt eine Verschwörungsmentalität. Einer feindlich gesinnten Außenwelt bzw. böswilligen Agenten außerhalb der schützenden Glaubensgemein­schaft werden dabei finstere Machenschaften unterstellt. Der Glaube und die Rituale bestimmen dann die für den Schutz notwendigen Normen und Verhaltensweisen.

Was macht Verschwörungstheorien so attraktiv und wirkmächtig?

Sofern sich die Annahme von Verschwörungstheorien verfestigt hat, hat der Glaube an diese auch stützende Funktionen. „Der Verschwörungsglaube nimmt eine umfassende Welterklä­rung vor, er wird zur Weltanschauung, die entweder an die Stelle von Religion tritt bzw. deren Funktion übernimmt oder aber sich innerhalb religiöser Systeme anlagern kann.[26] Auch Ver­schwörungstheorien bedienen die Sehnsucht nach Orientierung, ermöglichen Angstbewälti­gung und bieten Zugehörigkeit. Der Glaube, die Pläne der Ver­schwörerInnen zu erkennen, macht die Welt erklär- und vorhersehbarer. Er bietet eine Entlas­tung, da er angesichts verun­sichern­der Veränderungen des eigenen Alltags und des gesell­schaftli­chen Ablaufs eine scheinbar schlüssige Erklärung für diese Umstände anbietet. In entsprechenden Diskussions-Foren und bei Demonstrationen werden eigene Gefühle der Sorge und des Unmuts wieder­erkannt und im Kontakt mit Gleich­gesinnten bestätigt. Die dort oft zu findende Empörungs­kultur sorgt für eine emotio­nali­sierende Ansprache, durch die sich Beteiligte lebendiger fühlen können. Die Verschwö­rungstheorien bieten Berechenbarkeit und Orientierung anstelle schwer erträglicher Ungewissheit. Indem Verschwörungstheorien für kom­plexe Fragen einfache, alles umfas­sende Antworten liefern, bieten sie scheinbar Sicherheit. Die Kenntnis von vermeint­lichen Gefahren erlaubt auch Antworten bei der Suche nach dem Sinn eigenen erlebten Leides. In der Abwehr von als falsch empfundenen Entwicklungen im eigenen Leben und von aktuellen Rest­riktionen können sich Gläubige sowohl als unschuldige Opfer emp­finden als auch als hel­denhafte WiderstandskämpferInnen inszenieren. Als „Aufgewachte“ fühlen sich die Gläubigen der Normalbevöl­kerung bzw. den „Schlafschafen“ überlegen. Als Teil einer aktiven Widerstands­gemeinschaft treten sie für vermeintlich gefährdete gesellschaftliche (und eigene) Rechte ein. Dies führt zu einer Selbstaufwertung, die eventuell vorhandene Gefühle von Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit zurückdrängt. Mit der Zugehörigkeit zu einer wissen­den Gemeinschaft, welche eine äußere Bedrohung abwehren muss, ist die missionarische Auf­gabe verbunden, andere zum gemein­samen Widerstand aufzurufen oder sie zumindest auf­zuklären. Das Gefühl von Kontrolle und Teilhabe an einer Widerstands-Macht, welche die Ordnung wiederherzu­stel­len vermöge, för­dert die Polarisierung und Radikalisierung.

Die Ratsuchenden

Viele Beratungsgespräche bezogen sich auf verschwörungsgläubige Personen in höherem Alter, ab 60 aufwärts. Die besorgten erwachsenen Kinder dieser Betroffenen (auch die Part­nerInnen) wandten sich an uns und schilderten die wahrgenommenen Veränderungen, die mehr­heitlich erst ab Beginn der Pandemie deutlich wurden. Erschreckt wurde z.B. bei einem Tele­fonat oder Besuch wahrgenommen, dass etwa ein eigentlich linksliberaler Vater nun nicht nur Zweifel am Bestehen der Pandemie äußerte, sondern sich zudem fremdenfeindlich, gar anti­semitisch äußerte. Nicht selten kam auch eine bisher tolerierte Esoterikgläubigkeit zur Spra­che, die nun durch die Verschwörungstheorien aus dem Ruder liefe. Die Kommunikation kreiste in vielen Familien immer häufiger um Sinn und Unsinn der Hygienemaßnahmen. Eltern stritten untereinander, ob die Kinder eine Maske tragen sollen. Es kursierten Geschichten auf Demos und in Internetforen über verstorbene Kinder, die durch die Maske nicht genügend Sauerstoff bekommen hätten. Gegenüber den öffentlich kommunizierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den politischen Entscheidungen wurde Misstrauen bekundet. Vermeintlich „nur“ erkältete Personen verweigerten sich einer Testung – trotz PartnerInnen, die privat oder beruflich Kontakt zu immungeschwächten Personen hatten. Manche setzten mit ihrer Verwei­gerung der Maskenpflicht ihre Arbeitsstelle aufs Spiel.

Teils wurden das familiäre Gespräch und der Kontakt abgebrochen, da es immer wieder zu heftigen und verletzenden Auseinandersetzungen kam. Einerseits konnten die Ratsuchenden die Missionierungsversuche nicht mehr ertragen oder waren die ständigen WhatsApp Nach­richten mit verschwörungstheoretischen Inhalten leid. Andererseits wandten sich auch ver­schwörungsgläubige Angehö­rige ab, da sie sich nicht ernstgenommen fühlten.

Die ersten Anzeichen, dass jemand im Familienkreis Verschwörungstheorien Glauben schenkt, werden leicht übersehen oder beiseite gedrängt. Dies auch aufgrund eigener Sorgen und Zweifel z.B. bezüglich der Krisenmaßnahmen der Regierung. Die argumentative Nähe zu bekannten Verschwörungstheorien wird nicht erkannt, da sich die wenigsten mit der Thematik auseinandersetzen. Dringlich erscheint die Suche nach Unterstützung aber, wenn sich durch die zeitlich immer intensivere Beschäftigung auch das Verhalten der Person im Alltag verän­dert: Stundenlanges „Recherchieren“ bzw. Konsumieren einschlägiger YouTube-Videos, Vernachlässigung familiärer oder beruflicher Aktivitäten, aufgezwungene Diskussio­nen zu immer neuen Aspekten, häufige Teilnahme an Demonstrationen, missionarische Akti­vitäten.

Die Hoffnung, dass man darüber hinwegsehen und abwarten könne, bis sich die betroffene Person wieder „beruhigt“, trügt. Auch ein Verheimlichen vor dem sozialen Umfeld und Tot­schweigen bringt angesichts des missionarischen Drucks vieler Verschwörungstheoretiker sel­ten Erfolg. Der generalisierte Zweifel erschwert eine sachorientierte, am einvernehmlichen Lösen von Alltagsproblemen orientierte Kommunikation. Das Fundament der Beziehung gerät durch das einseitige Verlassen der bisherigen Vereinbarungen bzw. deren grundsätzlichen Infragestellung ins Wanken. Die Kommunikation bricht zusammen und die betroffene Person driftet unhaltbar in eine Parallelwelt ab.

In dieser Lage wandten sich Menschen an die Beratungsstelle, um zu verstehen, was hier passiert und um Handlungsmöglichkeiten auszuloten. Viele wollten auch mit dieser Belastung nicht mehr alleine sein oder sich angesichts von Misstrauen und Zweifeln auch ihrer selbst vergewissern. Angehörige melden sich oft erst, wenn sich diese Vorstellungen bereits verfes­tigt haben und dadurch die familiäre Kommunikation stark belastet ist. Zudem ist die Erkennt­nis, dass sich ein/e PartnerIn oder ein Elternteil mit solchen Themen auseinandersetzt und sich verändert hat, sehr schambesetzt. Auch der Schritt zur Beratungsstelle fällt zusätzlich schwer, da zumeist nicht klar ist, an wen man sich mit dieser Thematik wenden kann.

Was hilft in der Beratung?

Wenn der Schritt jedoch getan ist, kann das „Sich Anvertrauen“ entlastend sein. Viele Rat­su­chende haben die Differenzen zunächst alleine mit sich ausgemacht und sind dankbar, die damit verbundene Einsamkeit zu überwinden. Neben den Inhalten der Verschwörungstheorien geht es auch um das belastende Gefühl, im Gespräch mit dem Verschwörungstheoreti­kerInnen auf der Hut sein zu müssen, um nicht weitere Anreize für ungewünschte Diskussio­nen zu liefern. Wir erfahren, wie verzweifelt Rat­suchende sind, wenn Angehörige Verschwö­rungstheorien anhängen, sich beispielsweise in die abstruse „QAnon“ Ideologie oder gar die zur „Flachen Erde“ oder den „Reptiloiden“ hinein­steigern. Ehemals gemeinsame Werte, sowie als unhinter­fragbar angenommene Grund­festen der Gesellschaft werden bezweifelt oder abgelehnt. Die gemeinsame Gesprächsgrundlage schwindet. Insbesondere bei intensiver Nutzung der ent­sprechenden Social-Media Kanäle werden stets neue Fragen aufgeworfen und nicht selten zunehmend extremere Thesen ver­treten.

Es kommt zu Konflikten im familiären Umfeld, dem Freundeskreis, sowie am Arbeitsplatz. Auch eine teils ausgeprägte missionarische Haltung setzt das soziale Umfeld unter Druck. Ratsuchende kommen mitunter selbst ins Zweifeln und fragen sich, auf was man sich noch verlassen und auf was man sich noch gemeinsam verständigen kann. Der zum Prinzip erho­bene Zweifel entzieht jeglichem Vertrauen die Basis.

In der Beratung wird Verständnis für diese belastende Situation gezeigt. Die Kenntnis des Beraters über Argumentationsweise, Struktur und einige Inhalte und Akteure solcher Ver­schwörungstheorien entlastet die ratsuchende Person. Scham und Unsicherheit, ob die Prob­lematik verstanden wird, können meist schnell vermindert werden. Nicht selten ist die Person bezüglich einiger Themen selbst verunsichert. Hierbei und bezüglich selbst formulierter Kritik oder weltanschaulicher Ansichten ist der/ die BeraterIn in der eigenen Neutralität gefordert und in der Grenzziehung gegenüber der eigenen Fachlichkeit gefragt.

Der Wunsch nach wissenschaftlicher Argumentationshilfe gegenüber verschwörungsgläu­bigen PartnerInnen muss an Experten delegiert werden. Jedoch kann eine in dieser Hinsicht leistbare Hil­festellung nur in den Anfängen des Interesses an Verschwörungstheorien emp­fohlen werden. Wer bereits in solchen Vorstellungen verfestigt ist, kann mit Aufklärungsver­suchen kaum mehr erreicht werden. Wenn Sachargumente den Dissens noch vertiefen, wird dies als „Backfire-Effekt“ bezeichnet. Die argumentative Konfrontation wird somit eher als Bedrohung des Stabi­lität verheißenden Glaubensgebäudes erlebt. Der Verschwörungsglaube wird zur existenzi­ellen, identitätsstützenden Wahrheitsfrage.

Für die Beratung ist es wichtig, diese stützenden Aspekte zu kennen und die zugrundeliegen­den persönlichen Motive für eine eigene Verschwörungsmentalität zu identifizieren.

Empfäng­lich sind Menschen, die Angst und Unsicherheit verspüren. Auch ein mangelndes Gefühl von Selbstwirksamkeit, also im eigenen Leben wenig bewirken zu können, erhöht die Vulnerabili­tät. Das Empfinden, den Anschluss an eine sich immer schneller und komplexer entwickelnden Gesellschaft zu verlieren, mindert zusätzlich die Resilienz.

Damit wird der verständnissuchende Blick von abstrusen Vorstellungen weg und auf die betroffene Person gelenkt. Wie war die zeitliche Entwicklung des Interesses an Verschwö­rungstheorien? Im Gespräch lassen sich oft Ereignisse finden, die für den Betroffenen belas­tend waren: Krankheit, Jobverlust, Trennung, Todesfall. Auch Abstiegs- und Zukunftsängste, sowie Gefühle von Kontrollverlust können eine treibende Rolle spielen. Sofern bei diesen Themen eine Unterstützung bei Lösung von Problemen möglich ist, kann deren Bewältigung den Druck nehmen und ein positives Gefühl von Selbstwirksam­keit stärken. Neu oder wieder eröffnete Handlungsspielräume mindern das Empfinden, ohnmächtiges Opfer übermächtiger Strippen­zieherInnen zu sein.

Eine wirksame Möglichkeit einer eskalierenden Entwicklung Vorschub zu leisten, ist die bewusste und gezielte thematische Hinwendung zu persönlichen Erlebnissen. Insbesondere bei älteren Betroffenen kann die Teilhabe an eigenen Lebensvollzügen und der Bewältigung von Alltagereignissen, das Gefühl von Normalität stützen. Die Spirale einer negativen Welt­sicht, der zufolge alles immer schlimmer werde, wird unterbrochen. Gemeinsame positive Erlebnisse oder Aktivitäten vermögen die Resilienz zu erhöhen.

Angesichts wiederholter missionarischer Bemühungen ist es wichtig, auch eigene Grenzen wahrzunehmen und zu kommunizieren. Bezüglich der Themen, die im deutlichen Wider­spruch zu eigenen Werten stehen können, ist es sinnvoll, deutlich Stellung zu beziehen. Aber auch die eigene emotionale Belastbarkeitsgrenze gilt es zu verteidigen, da Eskalationen und Impulsreaktionen wie Kontaktabbrüche die Folge sein können. Zum Selbstschutz kann selbst­verständlich eine Grenze gefunden und formuliert werden, ab der Abstand gesucht werden muss. Harte Brüche belasten jedoch meist beide Seiten und vergeben Entwicklungspotential. Das Signal einer „offenen Tür“ oder einer begrenzten Gesprächspause erlaubt die Wieder­aufnahme von Gesprächen und gibt das deutliche Signal, unter welchen Umständen dies mög­lich ist. Auf diese Weise erleben VerschwörungstheoretikerInnen, welche selbstisolierenden Konse­quenzen ihr fanatisiertes Verhalten bewirkt. Dennoch bleibt eine grundsätzliche Wertschät­zung erhalten, die sich von der polarisierenden Dynamik nicht umfassen lässt und an der per­sönlichen Beziehung festhält und damit selbst eine wertvolle Sicherheit anbietet.

Bisweilen werden durch die Verschwörungstheorien Szenarien entwickelt und Handlungen motiviert, die u.U. auch an Wahnvorstellungen und Zwangshandlungen (etwa durch das Hor­ten von Lebensmitteln für kommende Krisenzeiten) erinnern. Die massive Beschäftigung mit Verschwörungstheorien vermag eine entsprechende Prädisposition verstärken und den Aus­bruch einer psychischen Erkrankung fördern. Abseits klarer Diagnosen ist von solchen Ver­mutungen abzuraten, da sie den Dissens verstärken. Zur Abklärung solcher Sorgen kann die Beratung und eine ärztliche Einordnung beitragen. Meist sind AnhängerInnen - selbst abstruser - Verschwörungs­theorien psychisch gesund. Innerhalb ihrer Szene erhalten sie Bestätigung und gelten einan­der als aufgeklärter als die übrige Bevölkerung. Umso wichtiger ist es für die Angehörigen, die eigenen Kräfte zu stärken und sich Hilfe zu organisieren.

 

Präventionsarbeit und gesellschaftspolitische Erfordernisse

Die „Informationsgesellschaft“ muss angesichts dieser durch die sozialen Medien mitverur­sachten Entwicklungen Steuerungsmöglichkeiten und Hilfestellungen anbieten. Das Erwerben der notwendigen Kompetenzen für einen eigenverantwortlichen Umgang wurde lange dem Interesse des einzelnen Internetnutzers überlassen.

Im Spagat zwischen allgemein verfügba­rem Wissen, einer der durch marktorientierte Algorith­men manipulierbaren Aufmerksamkeit und eines ideologisch gesteuerten Erregungs-Manage­ment, sind gesellschaftliche Wachsam­keit und individuelle Lernbereitschaft wichtig.

Im Bereich der Schulen ist die Notwendigkeit zur Schulung der Medienkompetenz und Quel­lenkritik angekommen, damit Schüler unseriöse Quellen leichter identifizieren zu können. Wei­tere wichtige Themen sind Funktionsweisen sozialer Medien, Umgang mit Suchmaschinen, Kenntnisse zu Algorithmen und Social-Bots und Schutz vor krimineller Nutzung von Informati­onstechnologie. Doch auch hier bedarf es der Aufklärung über die Mechanismen und Argu­mentations-Muster von Verschwörungstheorien. Dazu gehört die Aufdeckung von Schein­argumenten, die Unterscheidung emotionaler Anekdoten von sachlichen Fakten, der Wider­stand gegenüber pauschaler Schuldzuweisung und Angsterzeugung. Es muss ein Bewusst­sein geschaffen werden für die Unterscheidung von wissenschaftlichen Theorien zu Existenz­behauptungen bzw. Glaubensaussagen. Das Erlernen der wissenschaftlichen Denkweise zeigt, dass eine Glaubensaussage nicht widerlegt werden kann und dies kein Beweis für eine Verschwörung oder einen geheimen Plan ist. Aussagen zu Ursache-Wirkung-Bezügen und (mehr oder weniger) sinnstiftenden Aussagen bewegen sich auf unterschiedlichen Ebenen.

All dies fördert die Kompetenz, sich in der Informationsgesellschaft zurecht zu finden. Dazu braucht es die Befähigung, gesellschaftliche Werte disku­tieren, verhandeln und fördern zu können: Respekt und Rücksichtnahme, wertschätzende Kommunikation und Zivilcourage, Akzeptanz freiheitlich demokratischer Ordnung und der hierin begründeten Autoritäten. Außerdem ist ein praktisches Einüben wichtig, deutlich Stellung zu beziehen, gegenüber jeglicher Form von gruppenbezogener Menschenfeindlich­keit. Sonst gehen mit Vertrauen und Mitmenschlichkeit Grundpfeiler der sozialen Gesellschaft verloren.

 

Ausblick

Bisweilen werden der Querdenken-Bewegung und VerschwörungstheoretikerInnen allgemein „sektie­re­rische“ Züge zugesprochen. Dies mag insbesondere fanatisierte Verhaltens­weisen einzelner ProtagonistInnen und deren AnhängerInnen meinen. Die differenzierte Betrachtung identifi­ziert jedoch höchst heterogene Gruppen und Argumentationen. Die breite öffentliche Beschäf­tigung mit dem Thema zeigt, dass viele Verschwörungstheorien die Menschen auch unabhän­gig von religiö­sen und weltanschaulich ideologischen („sektiererischen“) Gruppen beschäfti­gen. Nach einer Überwin­dung der Krise werden für viele AnhängerInnen der Protestbewegung wie­der andere Themen den Alltag dominie­ren, die Geschehnisse und die eigene Rolle dabei blei­ben episodisch. Viele, die spezifische Themen in die allgemeine Protestbewegung mitge­bracht haben, werden sich wieder in ihre jeweiligen Gruppen zurückziehen. Das kurzzeitig verbin­dende gemeinsame Misstrauen gegenüber den Eliten ist als einzige Positionsbeschrei­bung gegenüber den ansonsten divergierenden Themen der verschiedenen Gruppen nicht trag­fähig. Kleine fanatisierte Restgruppen müssen auf ihr Gefährdungspotential hin untersucht und über sie aufgeklärt werden.

Der in der Protestbewegung deutlich gewordene Unmut muss jedenfalls politisch ernstgenom­men werden – durch die Corona-Krise ist die Ansprechbarkeit nicht geringer Bevölkerungs­anteile für extremistische Narrative und Verschwörungstheorien deutlich sichtbar geworden. Aus der Geschichte wissen wir: Der populistische Gestus von Verschwörungs­theorien ruft nach autoritärem Handeln. Die eigene verlorene Handlungsmacht wird auf einen gerechten Vollstrecker projiziert, der Fehl­entwicklungen bestrafen und angestammte Rechte wie­derher­stellen soll. Die eigene Verant­wortung kann abgegeben werden, der Anschluss an die Bewe­gung erlaubt Teilhabe an Macht. Dies scheint für manche attraktiver zu sein als ein Beteiligen am langwierigen demokratischen Aushandeln und Vereinbaren von Kompromissen. Und doch verlören damit nicht nur Minderheiten als potentielle Sündenböcke ihre Freiheiten und Rechte, sondern die gesamte Gesellschaft ihr demokra­tisches und solidargemeinschaftliches Gesicht. Doch mit Zuversicht, Vertrauen - gepaart mit gesun­der Skepsis, Rücksichtnahme und Solidarität kann die Gesell­schaft genügend Resilienz erhal­ten, um auch Krisen und die mit ihnen einhergehen­den Unsi­cherheiten zu überstehen.

Auf der Webseite des Sekten-Info NRW e.V. wurden in der Rubrik Präventionsmaterial einige hilfreiche Materialien für die Präventionsarbeit zusammengestellt.[27] Als Beispiele seien hier die Checkliste zur Erkennung von Verschwörungstheorien und eine Anleitung zum Eigenbau einer Verschwörungstheorie (zum Nachvollzug der Mechanismen) genannt.

 

Hilfreiche Projekte und Webseiten zur eigenen Information:

faktenfinder.tagesschau.de – Journalistisches Portal zur Überprüfung von Nachrichten.

correctiv.org - Journalistisches Portal zur Überprüfung von Fake-News.

mimikama.at - Projekt für Aufklärungsarbeit zu Fake News und Internetmissbrauch.

medwatch.de - Informationsportal zur Aufklärung von unseriösen Heilsversprechen.

hoaxilla.com - Podcast zur unterhaltsamen Entlarvung von Verschwörungs­theorien.

amadeu-antonio-stiftung.de - Informationen zu Hate Speech und Verschwörungstheorien

gwup.de - Die GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissen­schaften) dient mit Blog (blog.gwup.net/) und Zeitschrift Skeptiker der kritischen Information.

 

Literatur:

Butter, Michael: Nichts ist, wie es scheint! – Über Verschwörungstheorien. Suhrkamp Verlag 2018, Frankfurt am Main.

Nocun, Katharina & Lamberty, Pia: Fake Facts: Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen. Quadriga, 2020

Metzenthin, Christian (Hg): Phänomen Verschwörungstheorien, Theol. Verlag Zürich, 2019



[1] https://www.boell.de/sites/default/files/2020-11/Decker-Braehler-2020-Autoritaere-Dynamiken-Leipziger-Autoritarismus-Studie.pdf?dimension1=ds_leipziger_studie, S. 288f, abgerufen am 12.03.2021

[2] COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) 2020-5, 972 Befragte, https://www.uni-erfurt.de/universitaet/ aktuelles/news/news-detail/covid-19-snapshot-monitoring-cosmo-akzeptanz-der-schutzmassnahmen-sinkt, abgerufen am 12.03.2021.

[3] Blume: „Verschwörungstheorien: Nennt sie beim Namen!“, abrufbar unter https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-12/verschwoerungstheorien-corona-krise-wort-des-jahres-2020, abgerufen am12.03.2021.

[4] https://www.tagesspiegel.de/politik/querdenken-vergleiche-mit-sophie-scholl-und-anne-frank-antisemitismus beauftragter-ruegt-krude-verharmlosungen-des-holocausts/26652758.html, abgerufen am 12.03.2021.

[5] ebenda

[6] https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/corona-kinder-105.html, abgerufen am 12.03.2021.

[7] https://www.tagesspiegel.de/berlin/heilpraktikerin-aus-der-eifel-das-ist-die-frau-die-zum-sturm-auf-den-reichstag-rief/26142914.html, vom 01.09.2020, abgerufen am 12.03.2021.

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Sturm_auf_das_Kapitol_in_Washington_2021, abgerufen am 12.03.2021.

[9] https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/querdenken-711-wird-beobachtet/, vom 09.12.2020, abgerufen am 12.03.2021.

[10] https://2020.goldenesbrett.guru/wp-content/uploads/2020/12/Sperrfrist-PA-Sieger-GoldenesBrett2020.pdf,  abgerufen am 12.03.2021.

[11] https://paraiso-verde.com/2021/01/04/motto-fuer-2021/, abgerufen am 12.03.2021.

[12] https://www.erziehungskunst.de/nachrichten/pandemie/plaedoyer-fuer-faktenbasierten-diskurs-ueber-corona-krise/, abgerufen am 12.03.2021.

[13] https://www.waldorfschule.de/artikel/bund-der-freien-waldorfschulen-warnte-bereits-anfang-2015-vor-reichsbuergern, abgerufen am 12.03.2021.

[14] https://blog.gwup.net/2020/11/03/video-der-goldene-aluhut-2020-die-verleihung/, abgerufen am 12.03.2021.

[15] https://dergoldenealuhut.de/pressemitteilung-zur-negativen-feststellungsklage-gegen-michael-ballweg-querdenken/?fbclid=IwAR1yVXuwTA7e7AomPUJ2cSBed-WgmOORN-3MD_x7jv9XyWxjTrSwNC-QdOg, abgerufen am 12.03.2021.

[16] https://christen-im-widerstand.de/wp-content/uploads/2020/11/CiWi-ZieleSelbstverstaendnis-neu-3.pdf, abgerufen am 12.03.2021.

[17] https://www.jugend-tv.net/, abgerufen am 12.03.2021.

[18] Artikel zu Fake News & Reichsbürgern, der Organischen Christusorganisation (OCG), Leonard Coldwell, der esoterischen Universalen Kirche:  Artikel zu Verschwörungstheorien

[19] „Ärzte als Corona-Skeptiker“, Exakt ∙ MDR vom 17.02.2021, https://www.ardmediathek.de/mdr/video/ exakt/aerzte-als-corona-skeptiker/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy80OTVlM2QyZS1k YWI0LTRmZGQtOWNmMS1hMWEwMDUxNmZjNzY/, abgerufen am 12.03.2021.

[20] https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/corona-kinder-105.html, abgerufen am 12.03.2021.

[21] https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-die-bewegung-qanon-wird-zur-religion.886.de.html? dram:article_id=478337, abgerufen am 12.03.2021.

[22] https://www.theguardian.com/us-news/2019/aug/01/conspiracy-theories-fbi-qanon-extremism, abgerufen am 12.03.2021.

[23] https://www.deutschlandfunk.de/verschwoerungsmythen-die-bewegung-qanon-wird-zur-religion.886.de.html? dram:article_id=478337, abgerufen am 12.03.2021.

[24] https://correctiv.org/faktencheck/2020/08/31/nein-in-berlin-haben-am-29-august-nicht-vier-millionen-menschen-demonstriert/, abgerufen am 12.03.2021.

[25] https://www.sueddeutsche.de/wissen/social-media-so-verbreiten-sich-falsche-nachrichten-im-internet-1.3898291, abgerufen am 12.03.2021.

[26] Matthias Pöhlmann, Im Sinnlosen Sinn finden. In: Phänomen Verschwörungstheorien, 2019, S. 104.

[27] https://sekten-info-nrw.de/praevention/materialien/praeventionsmaterial-zu-verschwoerungstheorien - Präventionsmaterial zu Verschwörungstheorien